Nach mehreren Monaten, die wir zum Großteil in abgelegenen Nationalparks und an einsamen Stränden verbracht haben, mussten wir uns erst wieder an das Großstadtleben gewöhnen: Jeder dritte Neuseeländer lebt in Auckland.
Die Stadt ist in Umfragen regelmäßig eine der lebenswertesten Städte der Welt.
Für uns war es eine besondere Situation. Es war absehbar, dass die Zeit in Neuseeland zu Ende geht und wir mussten uns von unserem liebgewonnenen, etwa 5 Quadratmeter großen Zuhause namens Doris trennen.
So haben wir die erste Zeit in Auckland nicht mit Sightseeing verbracht, sondern damit durch die Stadt zu laufen und an schwarzen Brettern (zum Beispiel in Hostels und Supermärkten) unsere Verkaufsflyer zu verteilen. Dabei haben wir einige Kilometer zu Fuß zurückgelegt und die Stadt so recht gut erkundet.
Das Auto zu verkaufen hat ungefähr eine Woche gedauert. Wir hatten uns den Verkauf deutlich einfacher vorgestellt. Da der tiefe Winter nahte, gab es nicht so viele Interessenten wie wir gehofft hatten. Nachdem wir extrem viel Zeit damit verbracht haben, die gute Doris auf verschiedenen Automärkten anzupreisen, hat uns Viktor einen guten Preis gemacht: das ist sein Geschäft, er kauft im Winter von Leute wie uns Autos und verkauft sie im Sommer für ein Vielfaches.
Unsere erste gebuchte Unterkunft nach Monaten war eigentlich ziemlich klein, kam uns nach der Zeit im Auto aber riesig groß vor. Wir haben über airbnb eine Wohnung in Premiumlage direkt am Wasser gebucht. Diese war so edel, dass man sogar mit seiner potentiell vorhandenen Luxusyacht am Wohnzimmer anlegen kann. Hier konnten wir auch unser erstes Spiel der Fußball Weltmeisterschaft 2014 ganz gemütlich morgens um 8 beim Frühstück live erleben. Das Aufstehen hat sich gelohnt, denn es war das legendäre Spiel Deutschland-Brasilien.
Wie in jeder „richtigen Stadt“ ist in Auckland ein Auto auch eher eine Last. So haben wir die letzten Tage nach Doris befreit genossen und uns endlich auf Sightseeing Tour begeben.
Dabei haben auch wir Auckland als eine wirklich lebenswerte Stadt kennengelernt. Es ist nicht weit zum Hafen, zu mehreren Stränden, zu vorgelagerten Inseln mit eigenen Weinanbaugebieten (die wir uns für den nächsten Besuch aufgespart haben) oder eben mit dem Boot in einer Stunde zur Coromandel Peninsula. Dazu kommt eine charmante Mischung aus viktorianischen Gebäuden und hypermodernen Designbauten.
Und da sich die Stadt eben in Neuseeland befindet, gibt es an jeder Ecke Spitzenrestaurants, tolle Märkte und freundliche Menschen. Wir haben in Auckland mal wieder vorzüglich gespeist. Eines der besten Restaurants in ganz Neuseeland war für uns Chop Chop. Hier sitzt man am Tresen um die offene Küche herum und kann beobachten, wie das modern amerikanisch interpretierte asiatische Essen direkt vor seinen Augen zubereitet wird. Dazu gibt es eine fachkundige Beratung vom Whisky-Sommelier und hervorragende Cocktails.
Der Ponsonby Food Market bietet neben ChopChop und BurgerBurger auch eine Auswahl an weiteren tollen Restaurants und Feinkostgeschäften.
Daneben gibt es eine Vielzahl von kleinen, ganz individuellen Läden, Burgerrestaurants, Cafés, Bistros mit nationalen und internationalen Spezialitäten; besonders gut fanden wir Al’s Deli, das Buttermilk Café im Victoria Park Market, und die amerikanischen Südstaaten Spezialitäten bei Miss Clawdy.
In Bezug auf Streetart haben wir in Auckland einige der uns bereits bekannten Künstler wiederentdeckt und auch neue kennengelernt.
Besonders gut haben uns die vielen Stencils in der Saint Kevins Arcade gefallen:
Zum Abschluss unserer Zeit in Neuseeland haben wir am Flughafen nochmals ein Picknick aus leckeren neuseeländischen Spezialitäten veranstaltet. Dass der gute Wein aus Pappbechern von Burger King kam, hat den Geschmack in keiner Weise beeinträchtigt und wurde die standesgemäße karierte Tischdecke fast wieder kompensiert.
Super Grafitis
Auckland haben wir leider nicht mehr geschafft ausgiebig zu erkunden. Wenn man eure Bilder sieht, bekommt man wieder Fernweh nach Neuseeland.