Auf dem schwimmenden Markt im Mekong Delta

Unser nächstes Ziel war Can Tho. Hier wollten wir den berühmten schwimmenden Markt Cái Răng besuchen. Die organisierten Touren, die in Ho-Chi-Minh-Stadt angeboten wurden, haben uns aus diversen Gründen nicht gefallen und so haben wir unseren Ausflug selbst organisiert. Eine sehr gute Entscheidung. Wir sind zum Busbahnhof in Saigon gefahren und haben ein Ticket für den nächstbesten Bus gekauft und nach ungefähr 3 Stunden waren wir schon in Can Tho (eine größere Stadt, die sich gut als Ausgangspunkt zum Besuch des Marktes eignet). Die Fahrt verging wie im Flug, denn es gab immer wieder interessante Ausblicke.

Wir hatten 2 Nächte in einem kleinen Hotel in der Stadt gebucht. Für 12€ pro Nacht war das unschlagbar günstig, die Zimmer extrem sauber und das ausgezeichnete Frühstück auf der Dachterrasse war auch schon im Preis inbegriffen.


Hungrig in Can Tho angekommen führte uns unser erster Weg zum Nachtmarkt, wo wir uns vor lauter kulinarischen Angeboten kaum entscheiden konnten. Wir haben Rind in Betelblättern (Thit Bo Nuong La Lot), eine Art vietnamesische Empanadas (Bánh Gối – gefüllt mit Fleisch und gekochtem Ei, diese haben uns sehr an die chilenischen Empanadas de Pino erinnert) probiert.


Ganz besonders lecker war mal wieder die französisch beeinflusste Fusion „Bánh Xèo“: Crêpes aus Reismehl mit Garnelen und Schweinebauch. Dazu gab es noch Garnelen-Muffins (Bánh Cóng) und den obligatorischen Kräuter-Berg.






Im familiengeführten Hotel haben wir noch abends für den nächsten Tag eine Bootstour zu den schwimmenden Märkten von Cái Răng gebucht. In aller Herrgottsfrühe noch weit vor Sonnenaufgang warteten wir an der Rezeption auf die Abholung zur Tour. Niemand kam und sowohl wir, als auch die Rezeptionistin wurden langsam unruhig, denn der Markt ist ein wichtiger Warenumschlagplatz, am meisten zu sehen gibt es früh morgens und man fährt noch etwa eine Stunde mit dem Boot. Kurzum fuhr einfach die Rezeptionistin mit uns los. So hatten wir eine wunderbare private Tour und haben durch ihre guten Englischkenntnisse viel gelernt.


Der Cái Răng Floating Market hat ein sehr großes Einzugsgebiet. Manche Händler nehmen mehrtägige Anreisen in Kauf, um Ihre Waren anzubieten. Was auf einem Boot gehandelt wird, erkennt man schon von Weitem an einem langen Stab, an dem das entsprechende Produkt oben angebracht ist.


Es ist sowohl ein Großmarkt, auf dem man beispielsweise mehrere Tonnen Melonen kaufen kann, als auch schwimmender Einzelhandel, auf dem sich die Händler selbst mit Dingen des täglichen Lebens eindecken. Durch die günstige Lage im Mekong Delta können die Waren schnell mit dem Schiff auch weite Strecken transportiert werden und kommen trotzdem frisch an. Ein sehr hohes Gut in der vietnamesischen Küche ist die absolute Frische.







Man kann jederzeit mit dem Boot an ein anderes Boot anlegen und einen frischen Eis-Kaffee (Cà Phê Sữa Dá), Bánh Mì oder eine heiße Nudelsuppe bestellen.




Nachdem wir das geschäftige Treiben auf dem Markt hinter uns gelassen haben, besichtigten wir noch eine Reisnudel-Fabrik. Die Reiskörner werden gemahlen und über einem von den Reis-Spelzen geheizten Ofen zu dünnen Fladen verarbeitet. Anschließend werden diese in der Sonne getrocknet und zu verschieden breiten Bandnudeln geschnitten.





Anschließend werden die Nudeln für den Weiterverkauf durchgetrocknet oder frisch zubereitet.

Der Rückweg nach Can Tho führte uns durch einige der unzähligen verschlafenen Seitenarme des Mekongdeltas und ermöglichte uns tiefergehende Einblicke in den Alltag der Anwohner.














Während der Paddel-Pausen hat unsere Bootsführerin für uns kleine Kunstwerke aus Maisblättern gezaubert.

Den restlichen Abend haben wir damit verbracht die Stadt zu besichtigen, bevor es am nächsten Tag weiterging.







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